Welche Zukunft hat die S-Bahn, wenn Autos Ketten mit gemeinsamen Zielen bilden?

FDP will zusätzliche Namoreg-Mittel und neues Forschungsprojekt

Die Aufstockung der Namoreg-Mittel durch das Land und ein Projekt Möglichkeiten und Auswirkungen des autonomen Fahrens, will die FDP-Regionalfraktion erreichen. Für den Haushalt 2017 hat sie einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die Möglichkeiten, die im autonomen Fahren stecken betreffen aus Sicht der FDP-Fraktion laufende Programme des Projektes Nachhaltige Mobilitätsregion Stuttgart (Namoreg), aber auch kommende Entwicklungen. Deswegen wird auch ein neues Projekt vorgeschlagen.

Das vorgeschlagene Projekt Möglichkeiten und Auswirkungen des Autonomen Fahrens soll sich neben den blaumarkierten Aspekten innerhalb der laufenden Projekte auch mit den Möglichkeiten und Auswirkungen dieser Technologie insgesamt beschäftigen. Zu prüfen ist beispielsweise, wie sich eine zunehmende Zahl autonomer Fahrzeuge auf die Nutzung des ÖPNV auswirkt und welche Zukunftsaussichten beispielsweise die S-Bahn mittelfristig hat, wenn sich auf der Straße ganze Züge aus Fahrzeugen mit dem gleichen Ziel bilden, da sich autonom gesteuerte Fahrzeuge verketten können. Die in der Technologie enthaltene Möglichkeit Kolonnen mit minimalen Sicherheitsabständen zu bilden gilt nicht nur für Lkw auf der Autobahn. Vom technischen Prinzip her könnten beispielsweise alle Fahrzeuge mit einer bestimmten Zielrichtung (z.B. Daimlerwerk Untertürkheim oder Allianz Stuttgart u. ä.) Ketten bilden und über Ampelsteuerung bevorzugt werden. Im Moment ist ein wesentliches Argument im Wettbewerb zwischen Individualverkehr und S-Bahn/ÖPNV die (trotz Stau) schnellere Abwicklung der Wege zu und von der Arbeitsstätte (siehe Anlage aus der Namoreg-Konferenz vom 22. Januar 2016). Dieses Argument könnte zusätzliches Gewicht gewinnen, wenn sich die Stausituation durch bessere Steuerung entschärft. Car-Sharing-Modelle mit autonom fahrenden Fahrzeugen (Auto fährt Pendler zur Arbeitsstätte und nach Nutzung autonom weiter) bergen ebenfalls Möglichkeiten, die den klassischen ÖPNV betreffen. Um sich als Mobilitätsregion im Wettbewerb zu behaupten, ist es für die Region Stuttgart wichtig, alle Optionen zu prüfen und rechtzeitig eigene Initiativen zu ergreifen, um den sich wandelnden Mobilitätsangeboten gerecht zu werden, nachdem Landesprojekte zum Thema autonomes Fahren in andere Landesteile vergeben worden sind.

Hier der komplette Antrag: 2016-10-22-antrag-namoreg-mittel