Welche Rolle spielen welche Medien für die Information der Menschen?

Umfrage und Bericht sollen Klarheit über die aktuellen Informationsquellen der Menschen in der Region schaffen

Die FDP-Regionalfraktion sieht sowohl Print- als auch elektronische Medien als Schlüsselfaktor, wenn es darum geht, die politische Beteiligung der Bürgerschaft an politischen Prozessen und Entscheidungen sicherzustellen.

Es ist aber nicht zu verkennen, dass sich hier ein wesentlicher Wandel vollzieht: „Gedruckte Tageszeitungen erreichen jeden Tag mehr als 60 Prozent der Bevölkerung. Besonders stark sind die Regionalen Abonnementzeitungen, die allein 34,4 Millionen Leser pro Tag verzeichnen. Das heißt, jeder zweite deutschsprachige Bürger (49,7 Prozent) nutzt gedruckte Regionalzeitungen“, heißt es bei der ZMG (ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft), die die Zeitungen vermarktet. Die Botschaft lässt sich aber auch umgekehrt lesen, jeder zweite deutschsprachige Bürger ist über eine regionale Tageszeitung nicht mehr zu erreichen. Als Verband, der darauf angewiesen ist, Informationen und Inhalte zu den Menschen zu transportieren, muss die Region Stuttgart daran interessiert sein, einerseits die Verlage zu stärken, die den Medienstandort Region Stuttgart mit prägen. Andererseits müssen gegebenenfalls auch alternative Kommunikationswege genutzt werden, bei deren Entwicklung everlab eine Rolle spielen könnte, von dem die Region selber sagt, „Verlage werden dabei unterstützt, sich mit Partnern aus der digitalen und analogen Medienwelt, aus angrenzenden Branchen, Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen zu vernetzen sowie neue Technologien, Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle zu entwickeln und diskutieren“. Eine unabhängige Umfrage wäre ein gutes Mittel, um nähere Informationen über das tatsächliche Informationsverhalten der Menschen zu erhalten. Sie ließe sich möglicherweise auch mit der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) umsetzen. Die Region muss eine Vorreiterrolle einnehmen statt zögerlich zu sein, wie zuletzt bei der Diskussion, ob über Internetübertragungen aus den Gremien die direkte Information der Bürgerschaft sichergestellt werden kann.

Deswegen hat die FDP einen Antrag gestellt, der helfen soll die tatsächliche Situation zu beurteilen.

Der Verband Region Stuttgart beschließt mit Wirksamkeit für den Haushalt 2016

  1. die Geschäftsstelle berichtet in der Regionalversammlung über die aktuelle Situation der Medienlandschaft in der Region Stuttgart und den Strukturwandel, den diese im Moment durchläuft. Der Bericht fokussiert sich dabei auf die Rolle der Medien als Übermittler politischer Informationen und Akteure der demokratischen Bürgerbeteiligung
    • Tageszeitungen
    • Wochenblättern und anderen wöchentlich erscheinenden Print-Publikationen.
    • Elektronischen Medien
    • etwaigen anderen Publikationsformen, die nicht unter a. bis c. fallen.
  2. In diesen Bericht werden neben den beiden Stuttgarter Zeitungen die Lokalzeitungen/Verlage in den Kreisen Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen, Göppingen und Rems-Murr einbezogen. Der Bericht stellt dar, wie sich die Reichweite der genannten Medien in der Zeit von 2000 bis 2015 verändert hat und welche Rolle sie aktuell spielen, wenn es darum geht, die Menschen in der Region zu erreichen.
  3. die WRS berichtet der Regionalversammlung, welche Rolle everlab, das regionale Kompetenz- und Innovationslabor für Verlagsprodukte und Mediendienstleistungen beim Strukturwandel der Medienlandschaft derzeit spielt und künftig spielen kann.
  4. die Geschäftsstelle wird beauftragt, eine Umfrage in Auftrag zu geben, die die Mediennutzung und die Informationswege in der Region verifiziert. Für dieses Projekt werden (analog zur Bürgerumfrage 2013) 30.000 Euro im Haushalt 2016 bereitgestellt.